Nach dreißig Jahren endet Claras Ehe mit einem Knall: Ehemann Werner hat sie aus der Luxusvilla am Meer geworfen und ist mit einer schönen Brasilianerin auf und davon. Was Clara geblieben ist, sind Rotwein, Verzweiflung und ein übergewichtiger Hund. Gibt es überhaupt ein Leben jenseits von Werner? Nach diesem größten anzunehmenden Unfall macht Clara ein paar höchst verblüffende Entdeckungen.
4 von 5 Sternen
Das Leben könnte so schön sein....
... wenn Werner nicht wäre....
Werner motzt, Werner nörgelt, die Ehe mit Werner läuft nicht mehr so gut. Nach dreißig Jahren bleibt Clara eigentlich nur noch Werners Frau, weil sie sonst nichts hat. Weder Selbstvertrauen, noch Beruf oder finanzielle Absicherung. Schließlich ist sie es nicht anders gewohnt; ihre ganze Identität beruht darauf, Werners Frau zu sein. Sie nimmt Werners Alleingänge hin, packt geduldig seinen Koffer, als sie von Dritten erfährt, dass ihr Mann ohne sie in ihr Traumland Brasilien reist, kocht geduldig Kaffee, als Werner wiederkommt...
Plötzlich gerät ihre Welt aus den Fugen. Werner hat sich auf der Reise verliebt und will zurück zu seiner Flamme nach Brasilien, die Villa am Meer und das bequeme Leben sind futsch, es bleiben ihr nur noch der Rotwein und der übergewichtige Hund.
Sie verkriecht sich damit ins portugiesische Hinterland und entdeckt dort nach und nach, was es bedeutet, eine eigene Identität, eigene Freunde und ein eigenes Leben zu haben.
Bettina Haskamp beschreibt mit viel Witz, Ironie und wohl typisch weiblichen Emotionen die Metamorphose von Werner Frau zu Clara. Besonders gut daran gefiel mir, dass auch Clara in der Tat Zeit brauchte und ihre Wandlung nicht Knall auf Fall vonstatten ging, sondern erst langsam mit Hilfe von Freunden und Erfahrungen. Ein frisches Sommerbuch.
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