zurück zur letzten Ebene

Sie sind hier im Bücherstapel

Marion Henneberg:

Die Tochter des Münzmeisters

Historischer Roman,  528 Seiten,

9,95 € (D),

ullstein Verlag

ISBN: 978-3-548-26960-3

Erschienen im Oktober 2009


Eine Junge Frau im Kampf um die Liebe Ihres Lebens und die Ehre ihrer Familie

Goslar im 11. Jahrhundert: Die junge und schöne Henrika lebt mit ihrem Vater, dem Münzmeister, ein abgeschiedenes und ruhiges Leben. Bis sie eines Tages vom tragischen Schicksal ihrer verstorbenen Mutter und von der Intrige gegen ihren Großvater, einst Vogt der Kaiserpfalz, erfährt. Henrika ist entschlossen, sich den Männern entgegenzustellen, die ihre Familie ins Unglück gestürzt haben. An ihrer Seite steht Randolf von Bardolfsburg, ein junger Gefolgsmann des Königs und – entgegen aller Vernunft – die Liebe ihres Lebens. Gemeinsam nehmen sie den Kampf um die Ehre von Henrikas Familie auf.

*****

Auf den Titel kommt es an….

und der war viel versprechend. Ein wunderbarer Schinken für den Herbst – so hofft man. Dann kommt alles anders, denn statt - wie im Titel versprochen – handelt es sich hier eigentlich um Randolfs Geschichte, gespickt mit Rückblicken auf Henrikas Familiengeschichte samt der geschichtlichen Hintergründe, die zwar für die Tochter des Münzmeisters eigentlich irrelevant sind, aber dennoch das Buch sinnlos aufplustern.

So gesehen müsste die Geschichte eigentlich Randolf und die Tochter des Münzmeisters samt deren Familiengeschichte heißen. Hmm. Wer hätte das dann wohl gelesen?

Zur Geschichte: Alles fängt mit einem Rückblick an (genannt Prolog, kommt in vielen Büchern vor und ist deshalb noch nicht verwerflich). Ein brutaler Überfall auf das Gut des Vogtes der Goslarer Pfalz., eine Menge Menschen (so ziemlich alle werden namentlich aufgeführt) verlieren ihr Leben.  Überlebende sind die Familie des Vogtes (ohne denselben). Gleich im ersten Kapitel des Buches „Die Tochter des Münzmeisters“ tritt Randolf in Aktion, allerdings die Tochter des Münzmeisters nur am Rande, als Nebenperson. Zur Hauptperson wird sie erst im dritten (!!!) Kapitel, davor gab es aber schon wieder einen Rückblick auf die Familiengeschichte.

Im 11. Jahrhundert lebte einst ein Mädchen, das als Tochter des Münzmeisters ohne seine Mutter aufwuchs. Eigentlich ist sie adeliger Herkunft, aber das Schicksal wollte es anders. So trifft sie – mit vielen Hindernissen – auf die Liebe ihres Lebens und versucht das Wirrwarr um die Geheimnisse ihrer verstorbenen Mutter und deren Familie zu lüften. Samt all der geschichtlichen Geheimnisse dieser wirren Zeit um Thronstreitigkeiten, Intrigen bei Hofe und allem was dazugehört. 

Vielleicht bin ich einfach nicht die richtige Frau, um dieses Buch (und Marion Henneberg) ausreichend zu würdigen. Für mich hätte sich die Autorin die Arbeit nicht machen müssen, so viele geschichtliche Hintergründe zu recherchieren, so viele Namen aus Archiven auszuwählen für Menschen, die der Geschichte einfach nicht zuträglich sind. Es kommt einfach alles zu viel auf einmal. Gegebenenfalls hätte man das Buch in zwei Teile teilen können: „die Frau des Münzmeisters“ als Teil I und „die Tochter des Münzmeisters“ als Teil II. Dann wären die Rückblenden mitten in der Geschichte ausgefallen, das Buch angenehmer zu lesen und ein wenig besser aufbereitet, geschichtliche Informationen hätte Frau Henneberg dennoch gekonnt unterbringen können. Nun ja, es war leider nicht so.

Dennoch Respekt an Frau Henneberg für all die Recherchearbeit.

[Bilder] [Bücher] [Papierstapel]