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Lynda Hilburn

Kismet Knigt - Vampirpsychologin

Roman

464 Seiten, € 9,95 (D)

PAN

ISBN: 9783426283028

Erscheinungstermin: 28. Dezember 2009


„Ich bin ein Vampir.“

Selbstverständlich bist du das, dachte ich spöttisch. „Erzählen Sie mir davon.“ Er lachte wieder. Er schien mich ausgesprochen amüsant zu finden. Hm. Unangebrachter Humor. Das ist ein Symptom bei mehreren Störungen!

Kismet Knigt hat als Psychologin schon viele ungewöhnliche Patienten behandelt. Das Mädchen Midnight, das ein Vampir sein möchte, gehört da noch zu ihren normalsten Fällen. Wirklich verrückt wird es aber, als der angebliche Vampir, von dem Midnight ihr erzählt hat, plötzlich vor Kismet steht. Deveraux ist umwerfend attraktiv – und behauptet tatsächlich, dass er über 800 Jahre alt ist. Kismet scheint einer neuen Geisteskrankheit auf die spur gekommen zu sein: Schließlich gibt es Vampire ja nicht wirklich. Oder?

Das Buch der bunten Augen...

*******
Dreieinhalb Sterne

Gleich beim Lesen fiel mir auf, dass Kismet Knight es mit einer Menge von ungewöhnlichen Augenpaaren zu tun hatte. Beinahe jeder, den sie trifft, hat eine außergewöhnliche Augenfarbe.

Schon durch den Titel allein hat das Buch Anwartschaft als Lieblingsbuch. Und die Story erst.  Bei der klugen, rationellen (und natürlich hübschen) Psychologin Kismet kommt eines Tages ein junges Mädchen in die Praxis. Ihr allergrößter Wunsch ist es ein Vampir zu werden. Die Therapeutin hat schon schlimmere Fälle behandelt und nimmt sich Midnight an. Schließlich trifft sie im Laufe der Behandlung auf Midnights Idol Deveraux, der wiederum behauptet ein Vampir zu sein...

Was mir sehr gut gefällt, ist, dass die Ambivalenz zwischen Verstand und Gefühl von Lynda Hilburn ausgesprochen gut zur Geltung gebracht wird; natürlich darf es für eine Psychologin, die mit beiden Beinen fest im Leben steht keine Vampire geben, und natürlich ist es ein absolutes "No-Go", dass man sich als Therapeut mit einem offensichtlich gestörten Menschen einlässt; einem, der erklärt, er sei ein Vampir, und der sich dementsprechend auffällig verhält. Aber mit den Gefühlen ist das immer so eine Sache... besonders, wenn man seit zwei Jahren wieder Single ist...

Kismet gerät ins Visier der Öffentlichkeit, der Polizei und des FBI's, als sich herumspricht, sie sei Vampirpsychologin. Und natürlich melden sich dadurch auch andere interessante Patienten...

Und so verschlang ich das Buch, bis ich an die Stelle kam, wo es dann ziemlich seicht und billig wurde. Ich dachte, spätestens seit dem Erfolg von "Bella und Edward" hätte sich diesbezüglich etwas getan und die Autoren gemerkt, dass man auch ohne langweilige Geschlechtsakte, nur mit knisternder Erotik Kasse machen kann. "Pulsierende Schäfte", die irgendwo eindringen und Bisswunden im Genitalbereich gehören nun mal nicht zu meinem bevorzugten Lesestoff. Sollte mich das Verlangen nach erotischer Literatur überkommen kann man auf diesbezügliche andere Literatur ausweichen... :( Und natürlich hoffe ich, dass dem Leser in der Fortsetzung weitere Szenerien dieser Art erspart bleiben. Denn sonst hat es wirklich gute Anwartschaften auf eine starke Serie, wenn auch Kismet ein klein wenig zu esoterisch angehaucht ist (der weitere fehlende halbe Punkt).

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